
Wer schon einmal ein Haus gebaut hat, weiß: Am Bau geht es oft heiß her! Verschiedenste Firmen müssen koordiniert, Termine kurzfristig verschoben und unerwartete Probleme gelöst werden. Von Fachkräften wird erwartet, mitunter höchst komplizierte Montagearbeiten termingerecht zu liefern. Von Schweißern im Metallbau wird höchste Qualität und Sicherheit abverlangt. Und auch Spezialisten für Elektrik und Trockenbau sind in der gesamten Bauindustrie immer gern gesehen. Kurzum: In der Bau- und Dienstleistungsbranche gibt es verschiedene Rollen und Unternehmensformen, die auf den ersten Blick ähnlich klingen, sich aber in ihrer Struktur und Funktion erheblich unterscheiden. Eine dieser Unternehmensformen ist das Subunternehmen. Doch was genau ist ein Subunternehmer und wie unterscheidet er sich von anderen Formen wie dem Generalunternehmer, Nachunternehmer oder Alleinunternehmer? Mit unserem heutigen Blogartikel bringen wir Licht in den Begriffs-Dschungel.
Subunternehmen gesucht? Ich will doch nur ein Haus bauen (lassen)!
Was auf den ersten Blick einfach klingt, ist in Wahrheit ein ziemlich komplexes Konstrukt aus Fachbegriffen und Zuständigkeiten. Doch fangen wir zunächst einmal mit den Basics an. Auch wenn Sie noch kein Eigenheim besitzen oder eines in Planung geben möchten, haben Sie in diesem Zusammenhang sicherlich schon einmal von Subunternehmen gehört. Grundsätzlich ist ein Subunternehmer ein Unternehmer (wie z. B. Elektriker oder Schweißer), der für einen Hauptauftragnehmer einen bestimmten Teil eines Bauvorhabens ausführt. Dieser Hauptauftragnehmer ist meist ein Total- oder Generalunternehmer. Subunternehmer sind also im weitesten Sinne spezialisierte Dienstleister, die ihr Knowhow in ein Projekt miteinbringen. In der Praxis würde etwa ein Bauunternehmen für die Elektroinstallation, Sanitärarbeiten oder Malerarbeiten auf ein Subunternehmen zurückgreifen. Der Hauptvorteil liegt nicht nur in Spezialisierung und Effizienz, sondern auch der Tatsache, dass ein Subunternehmer rechtlich gesehen selbstständig agiert und vertraglich an den Total- oder Generalunternehmer gebunden ist.
Begriffs-Dschungel: Worin unterscheiden sich Generalunternehmer, Nachunternehmer, Alleinunternehmer und Subunternehmer?
Ist ein Generalunternehmer in ein Bauvorhaben involviert, ist er für die vollständige Abwicklung des Projekts verantwortlich. Dazu gehören neben Planung und Organisation auch die gesamte Durchführung. Zudem schließt er Verträge direkt mit dem Auftraggeber ab und engagiert bei Bedarf Subunternehmer, um bestimmte Arbeiten auszuführen, die außerhalb seiner Kernkompetenz liegen. Der wichtigste Unterschied: ein Generalunternehmer trägt die komplette Projektverantwortung, ein Subunternehmen ist nur für den eigenen Aufgabenbereich verantwortlich.
Ein weiterer Unterschied liegt in der Kommunikation. Während der Generalunternehmer den direkten Kontakt zum Auftraggeber pflegt, kommuniziert das Subunternehmen in der Regel nur mit dem Generalunternehmer. An dieser Stelle kommt noch der kleine, aber feine Unterschied zwischen Subunternehmern und Nachunternehmen zum Tragen. So arbeiten Subunternehmer für den Hauptunternehmer und sind ausschließlich für ihren Projektteil zuständig. Auf Nachunternehmer kommt eine etwas größere Verantwortung zu, leiten sie doch (vor allem bei größeren Projekten) die Arbeitsvorgänge der beteiligten Subunternehmer. Nachunternehmer sind also eine Art Bindeglied zwischen Haupt- und Subunternehmer.
Ein Alleinunternehmer hingegen führt alle Arbeiten selbstständig durch und übernimmt sowohl die organisatorischen als auch die praktischen Tätigkeiten eines Bauprojekts. Er arbeitet ohne die Unterstützung von weiteren Subunternehmen und trägt die gesamte Verantwortung. Diese Form der Unternehmensführung ist häufig in kleineren Projekten oder in Nischenbereichen anzutreffen, wo die Arbeit überschaubar ist und kein externes Fachwissen benötigt wird.
Unser Fazit: In vielen Fällen ergibt es Sinn, auf ein Subunternehmen zu setzen
Die Moral von der Geschichte lautet: Ihre Entscheidung pro Subunternehmer oder Generalunternehmer (bzw. was das Begriffsdickicht sonst noch hergibt!) hängt in den meisten Fällen von der Größe und Komplexität des geplanten Bauprojekts ab. So ergeben Subunternehmen vor allem dann Sinn, wenn spezialisierte Skills in den Bereichen Elektrik, Metallarbeit oder Trockenbau gesucht werden. Generalunternehmer sind vor allem dann empfehlenswert, wenn das gesamte Projektmanagement aus einer Hand kommen soll. Sprich, das Haus oder ein anderes Bauprojekt wird am Ende bereits schlüsselfertig übergeben.
Wir sind uns sicher: Wer diese Unterschiede kennt – oder von ihnen zumindest einmal gehört hat – wird am Ende des Tages die richtige Entscheidung für das eigene Bauvorhaben treffen. Darüber hinaus haben Sie auch im Zuge der Angebotslegung stets den Durchblick. Natürlich sollten Sie sich im Zweifelsfall nicht nur auf unseren Blogartikel verlassen, sondern sich auch vorab Meinungen von Freunden und Bekannten einholen. Wofür auch immer Sie sich entscheiden, wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei Ihrem Bauvorhaben!